Dienstag, 4. Januar 2011

Überblick über Bolivien

Bolivien ist ein Binnenstaat in Südamerika , der im Osten und Norden an Brasilien, im Süden an Argentinien und im Westen an Peru und Chile grenzt.


Fläche: 1.098.581 km2


Hauptstadt: Sucre


Bevölkerungsgruppen: Ketschua und Aymara (55%), Mestizen (30%), Rest europäischer Abstammung


Bevölkerungszahl: 9.4 Millionen


Amtssprachen: Spanisch, Ketschua und Aymara


Währung: Geldscheine: 10, 20, 50, 100 und 200 Bolivianos, Münzen: 10,20, 50 Centavos und 1,2 und 5 Bolivianos


Zeitzone: (GMT-4) Im Winter liegt Bolivien fünf Zeitstunden zurück, im Sommer erhöht sich diese in Bezug auf Europa um sechs


Wichtigste Städte: La Paz (1.300.000 Einwohner), Santa Cruz de la Sierra (1.2000.000), Cochabamba (630.000), Oruro (300.000), Sucre (200.000) und Potosi (170.000)


Sonntag, 2. Januar 2011

Soziale Situation

In Bezug auf die soziale Situation lässt sich ein Arm/Reich Gefälle feststellen. Je niedriger die Höhenlagen, desto besser die Verhältnisse.
Bürger der Mittelschicht haben sich Wohnungen angemietet in Hochhäusern, wohingegen die Reichen eigene Häuser besitzen, zumeist südwestlich des Prado. In Bezug auf La Paz bedeutet das, dass die Hügel von den Armen bewohnt werden, die sich in den bereits zuvor beschriebenen Hütten angesiedelt haben.

Beim Anflug auf den Flughafen von La Paz sind die Wellblechhütten auch das erste, was man zu Gesicht bekommt. Diese Stadt ist das Finanz-, Industrie- und Wirtschaftszentrum, obwohl die eigentliche Hauptstadt Sucre ist.
Aus der bereits beschriebenen Situation lassen sich auch die Probleme des Landes ableiten. Dazu zählt eben auch die ungleiche Verteilung des Einkommens. So ist ein Mindestlohn von ca. 70 € anzunehmen, welches die Dramatik verdeutlicht. Bolivien zählt zu den fünft ärmsten Ländern Lateinamerikas neben Haiti, Guatemala, Honduras und Nicaragua.

Bis vor wenigen Jahren war noch nicht einmal die Grundversorgung gesichert, der Zugang zu Bildung und Infrastruktur, weshalb als eine Folge die Landflucht gesehen wird. Trotz alledem sind die Verhältnisse heutzutage nicht viel besser. Die meisten Familien leben in landwirtschaftlichen Verhältnissen und leiden unter klimabedingten Ausfällen.

Aufgrund dieser Verhältnisse ist die Abwanderung junger Menschen nur eine logische Schlussfolgerung. Zwar haben sie nicht die nötige Ausbildung und somit keine guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, welches jedoch der Abwanderung keinen Abbruch tut. Somit sind auch die Grenzen zur Kriminalität fließend aufgrund der Perspektivlosigkeit, die sich in den meisten Fällen ergibt und eine steigende Rate die zwangsläufige Entwicklung. Die Stadt El Alto ist in besonderem Maße betroffen, da sich hier die Bewohnerzahl ca. verzehnfacht hat in weniger als 30 Jahren. Weitere Folgen sind zunehmende Gewalt, Obdachlosigkeit, zerfallende Familien. Die Leidtragenden sind zumeist Kinder, Jugendliche und Frauen.

Zwar gibt es Gesetze zur Eindämmung dieser Verhältnisse, deren Befolgung gestaltet sich jedoch als schwierig. Verschiedene Bildungen von Gruppierungen sind kaum aufzuhalten und auch nicht deren Manövrierung in ausweglose Situationen.

http://www.goruma.de/Staedte/L/LaPaz/soz.situation.html
http://visozial.org/projekte/bolivien/

Wohnsituation

Die Wohnsituation lässt sich nicht mit europäischen Standards vergleichen. Es gibt viele Hütten, aber auch Häuser, die jedoch in den tieferen Ebenen angesiedelt sind, sowie Hotels. Demnach lebt ein Großteil der Bevölkerung in Behausungen, die für Menschen als unwürdig erachtet werden.

Die genannten Hütten sind zumeist aus rohen Ziegeln gebaut und es fehlt an Anschlüssen, da diese für die Bewohner zu kostspielig sind. Zementfussböden können jedoch manche schon aufweisen. Die Dächer sind aus Ziegeln oder Wellblech. Somit ist es recht unhygienisch. Zudem sind die Behausungen nicht gerade groß mit 3x3 Metern für einen multifunktionalen Raum.

Mieten sind recht hoch, wie zum Beispiel die einer Hütte mit 70 Bolivianos, welches in Relation zum Einkommen betrachtet werden muss und demnach als recht teuer gewertet werden. Mieten für Häuser mit Wasser- und Stromanschluss liegen bei 570-1140 Bolivianos.

In Bezug auf die Hotels lässt sich sagen, dass die gegeben Standards sich regional unterscheiden. Gute Hotels sind in den größeren Städten zu finden, wie z.B. in La Paz, Santa Cruz, Cocha Bamba und Sucre. Die Verteilung der Sterne ist anders als in Europa zu beurteilen. Hier entsprechen drei Sterne dem Standard. Da das Preisniveau recht niedrig ist, kann ein sauberes Doppelzimmer für 10 € erworben werden. Die Hotels sind meistens kleine Familienunternehmen und bieten zwar keinen Luxus, jedoch meist ein Fernsehgerät.

Die Mittelklasse wohnt in Eigentumswohnungen und die wohlhabenden Bürger Boliviens haben ihre eigenen Häuser. So lässt sich ein deutliches Gefälle zwischen Arm und Reich feststellen.


http://gaby-paul.freepage.de/Bolivien.htm
http://www.amautapachamama.com/vollst.htm
http://www.reisezielinfo.de/amerika/bolivien/#Geld%20und%20Preisniveau

Samstag, 1. Januar 2011

Verkehr

Anreise

Die Anreise nach Bolivien erfolgt via Flugzeug. Internationale Flughäfen befinden sich sowohl in La Paz, als auch in Sucre, insgesamt sind es jedoch 16 mit befestigten Landebahnen. Die entsprechenden Gesellschaften heißen AeroXpress, LAB und Tam und sind vor allem dominierend bei Inlandsflügen. In Bezug auf die Pünktlichkeit lässt sich sagen, dass es eher zu Verspätungen kommt. Dennoch sind sie auch zur Regenzeit recht zuverlässig.

Bus

Das Straßennetz lässt sich als mangelhaft bezeichnen. Viele Straßen sind nicht asphaltiert oder nur unzureichend. Zudem können Probleme wie Überschwemmungen auftreten oder auch Straßenblockaden. Trotzdem werden große Strecken mit Bussen zurückgelegt und diese zählen somit auch zu den beliebtesten Verkehrsmitteln, da sie recht oft fahren, recht sicher und günstig sind. Jedoch gibt es keine Fahrpläne oder Haltestellen. Die Strecken können bei Einheimischen erfragt werden und die Mitnahme erfolgt via Handzeichen am Straßenrand. Es sollte jedoch vermieden werden nachts mit dem Bus zu reisen. Zudem sollte das Gepäck im Auge behalten werden. Die Preise hängen von der Dauer und der Art der Fahrt ab.
Die Unfallgefahr ist aufgrund der Verhältnisse dementsprechend hoch und in der Vergangenheit gab es mehrere große Busunglücke.
Die Yungas Straße, die von der bolivianischen Hauptstadt La Paz nach Coroico führt, zählt hierbei zu den gefährlichsten Strecken der Welt. 1983 sind 100 Menschen in den Tod gerissen worden aufgrund der Schwierigkeiten der Strecke, durch die ein Bus ins Schleudern geriet. Insgesamt sind seit 2007 200- 300 Reisende verunglückt, welches der Yunga Straße ihren Zusatz verlieh und erstaunlicherweise somit zum Touristenziel avancierte.

Eisenbahn

Bezüglich des Netzes der Eisenbahn lässt sich sagen, dass sich dieses über eine Strecke von 3 520 km zieht. Dabei ist zu beachten, dass auch hier der Verkehr vor allem im Osten als recht unübersichtlich zu bewerten ist. Die Züge fahren zudem sehr langsam. Die Betreiber sind im Westen die Empresa Ferroviaria Andina S.A: und im Osten Empresa Ferroviaria Oriental S.A.

Straßen, Mietwagen

Das Straßennetz umfasst eine Länge von ca. 60 280 km, von denen jedoch nur 3 980 km asphaltiert sind. Die übrigen Strecken sind Feld- und Schotterwege. Schwierigkeiten tauchen zur Regenzeit auf, zwischen November und März, da die Straßen zu dieser Zeit teilweise scher befahrbar sind.
Für das Mieten eines Leihwagens ist ein Mindestalter von 25 Jahren vorgeschrieben, sowie ein internationaler Führerschein.
Das Leihen eines Wagens bietet sich an, wenn man flexibel sein möchte, um das Land zu erkunden und entlegene Gegenden zu erkunden. Wichtig ist hierbei, dass stets Werkzeug und Ersatzreifen, sowie Treibstoff vorhanden ist, denn dieses ist in diesen Gegenden schwerlich zu finden. Benzin kann in allen größeren Städten und Orten getankt werden.

Fahrrad

Aufgrund der schönen Landschaft ist auch die Möglichkeit gegeben, Bolivien mit dem Fahrrad zu erkunden. Die Strecken sind jedoch steil und die Straßenverhältnisse eher schlecht. Zwar gibt es recht wenig Verkehr, wenn jedoch Lkws die Straße kreuzen sollten, ist es ratsam diese vor allem auf den verschlungenen Bergfaden zu verlassen. Des Weiteren, wenn man nicht alleine reisen möchte, werden Touren angeboten. Da die Fahrräder zumeist jedoch recht billig verarbeitet sind, sollte die Möglichkeit der Mitbringung des eigenen Rades bedacht werden.
Fährverbindungen
Möglichkeiten über das Wasser zu reisen erstrecken sich über eine Länge von 10 000 km. In der Region am Amazonas gibt es mehrere Boote, die dafür zu mieten sind. Beispielsweise Ichilo, Madre de Dios und Beni. Die einzige öffentliche Fähre befährt den Titicacasee.


Mitfahrgelegenheiten


Zu den beliebtesten Verkehrsmitteln gehören weiterhin Trucks, die dort zahlreich verkehren. Dieses bietet sich für abenteuerlich gesinnte Reisende an, die sich der zumeist ungemütlichen fahrt bewusst sind, jedoch Lust haben mit Einheimischen in Kontakt zu treten und die Landschaft zu genießen.


Verkehrsregeln


Wie aus Deutschland gewohnt, herrscht auch in Bolivien Rechtsverkehr. Auch hier gilt eine zwingende Beachtung der ausgeschriebenen Verkehrsordnung und der zu findenden Verkehrsschilder, um sich Ärger mit den örtlichen Behörden zu ersparen. Es bietet sich demnach an, sich vorher beim ADAC oder Verkehrsclub ausreichend zu informieren.

Höchstgeschwindigkeiten

Auch hier gilt eine Beachtung der Verkehrsschilder und der verschiedenen Geschwindigkeitszonen, die von einander strikt zu trennen sind. Innerorts ist eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h angegeben, in der Nähe von Schule beträgt diese 10 km/h. Außerorts darf auf bis zu 80 km/h beschleunigt werden.

Internationales Kfz-Kennzeichen

Das internationale Kfz-Kennzeichen von Bolivien lautet: BO

http://bernhardinbolivien.de/berichte/alltag-verkehr
http://www.goruma.de/Laender/Amerika/Bolivien/Reiseinfo/Anreise_und_Verkehr.html

Dienstag, 7. Dezember 2010

Bevölkerung

Bolivien ist mit knapp 9 Millionen Einwohnern ein verhältnismäßig dünn besiedeltes Land Südamerikas. Etwa 72 % der Bevölkerung gehört zu den Indigenen Völkern, größtenteils indianischer Bevölkerung. Davon gehören 30,7 % den Quechua an, 25,2% den Aymara und 27,5% der Bevölkerung sind Mestizen. Diese sind weiße, meist Nachkommen altspanischer Kolonisten, aber auch ungefähr 40.000 Mennoniten.
Die offizielle Hauptstadt von Bolivien ist interessanter Weise Sucre, das mit nicht ganz 300000 Einwohnern deutlich kleiner ist als die wichtigen Großstädte Boliviens, zu nennen sind das berühmte Santa Cruz, das mit weit über 1,5 Millionen Einwohnern mit Abstand die größte Stadt Bolviens ist sowie El Alto (gute 900000 Einwohner), La Paz (knapp 650000 Einwohner) und Cochabamba (über 600000 Einwohner). La Paz kommt in politischer Hinsicht eine besondere Bedeutung zu, da dort die Regierung Boliviens ihren Sitz hat. Ein weiteres Mal gibt es hier von einem Superlativ zu berichten: auf einer Höhe zwischen 3200 und 4100m gelegen, ist La Paz der am höchsten gelegene Regierungssitz der Welt.


Indigene Völker

Mittlerweile sind im ganzen Land nur etwa 40 ethnische Gruppen zu finden, welche jedoch in der Geschichte eine Zahl von bis zu 80 erreicht hatten. Die Bevölkerungsanteil Größten befinden sich auf der Hochebene und gehören zu den Quechua oder Aymara.
Des Weiteren konnten die größten Bevölkerungsgruppen (Chiquitanos, Guaraní, Moxenos und Afro- Bolivianer) gar ein Wachstum feststellen, wohingegen kleinere bald nicht mehr zu finden sein werden.
Auch die Vermittlung von Traditionen ist einer interessanten Entwicklung unterworfen. Hatten sich zunächst viele indianische Eltern dagegen entschieden, ihren Kindern die indigene Sprache zu vermitteln, um ihnen daraus resultierende Nachteile zu ersparen. Mittlerweile jedoch gibt es Bestrebungen, die Sprache weiterhin zu erhalten. Dieses zum einen durch Kurse und die Alphabetisierung der Kinder mittels ihrer Muttersprache. Dazu trug auch die Verfassungsänderung von 1995 bei, bei der Bolivien als multikulturelle Gesellschaft anerkannt wurde.


Religion

Bezüglich der Religion in Bolivien herrscht Einheitlichkeit: über 90% aller Bolivianer gehören der Römisch-Katholischen Kirchen an. Nur 5% ordnen sich der „Evangelical Methodist Church of Bolivia“ oder anderen kleinen Glaubensrichtungen wie Urreligionen und Islam zu.

Sprache

In Hinblick auf die Sprache wird der multikulturelle Kern Boliviens noch deutlicher, Spanisch gilt als offizielle Amtssprache, jedoch kommunizieren nur 80 % der Einwohner mittels dieser Sprache, denn im Großen und Ganzen gibt es 36 verschiedene Sprachen. Hierbei zählen die indigenen als die wichtigsten: Aymara, Quechua und Tupi-Guarani. Für Reisende soll das aber kein Grund zur Panik sein, denn vor allem in den Städten wird Spanisch gesprochen, sodass eine Verständigung möglich ist.

Gesundheit

Studien aus dem Jahr 2006 zeigen, dass die Lebenserwartung eines Neugeborenen Jungens bei 64, bei Mädchen bei 67 Jahren lag. Probleme wirft jedoch die Tatsache auf, das ein Großteil der Bevölkerung keine Krankenversicherung besitzt oder Zugang zum Gesundheitswesen.
Davon ist die indigene Bevölkerung am meisten betroffen. Sie haben weder Zugang zu Transport, Informationen, noch zu Dienstleistungen, Medien und Märkten. Somit gelten 60% der Bevölkerung als arm.


http://de.wikipedia.org/wiki/Bolivien
http://www.turismobolivia.bo/bevoelkerung-boliviens/