Sonntag, 2. Januar 2011

Soziale Situation

In Bezug auf die soziale Situation lässt sich ein Arm/Reich Gefälle feststellen. Je niedriger die Höhenlagen, desto besser die Verhältnisse.
Bürger der Mittelschicht haben sich Wohnungen angemietet in Hochhäusern, wohingegen die Reichen eigene Häuser besitzen, zumeist südwestlich des Prado. In Bezug auf La Paz bedeutet das, dass die Hügel von den Armen bewohnt werden, die sich in den bereits zuvor beschriebenen Hütten angesiedelt haben.

Beim Anflug auf den Flughafen von La Paz sind die Wellblechhütten auch das erste, was man zu Gesicht bekommt. Diese Stadt ist das Finanz-, Industrie- und Wirtschaftszentrum, obwohl die eigentliche Hauptstadt Sucre ist.
Aus der bereits beschriebenen Situation lassen sich auch die Probleme des Landes ableiten. Dazu zählt eben auch die ungleiche Verteilung des Einkommens. So ist ein Mindestlohn von ca. 70 € anzunehmen, welches die Dramatik verdeutlicht. Bolivien zählt zu den fünft ärmsten Ländern Lateinamerikas neben Haiti, Guatemala, Honduras und Nicaragua.

Bis vor wenigen Jahren war noch nicht einmal die Grundversorgung gesichert, der Zugang zu Bildung und Infrastruktur, weshalb als eine Folge die Landflucht gesehen wird. Trotz alledem sind die Verhältnisse heutzutage nicht viel besser. Die meisten Familien leben in landwirtschaftlichen Verhältnissen und leiden unter klimabedingten Ausfällen.

Aufgrund dieser Verhältnisse ist die Abwanderung junger Menschen nur eine logische Schlussfolgerung. Zwar haben sie nicht die nötige Ausbildung und somit keine guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, welches jedoch der Abwanderung keinen Abbruch tut. Somit sind auch die Grenzen zur Kriminalität fließend aufgrund der Perspektivlosigkeit, die sich in den meisten Fällen ergibt und eine steigende Rate die zwangsläufige Entwicklung. Die Stadt El Alto ist in besonderem Maße betroffen, da sich hier die Bewohnerzahl ca. verzehnfacht hat in weniger als 30 Jahren. Weitere Folgen sind zunehmende Gewalt, Obdachlosigkeit, zerfallende Familien. Die Leidtragenden sind zumeist Kinder, Jugendliche und Frauen.

Zwar gibt es Gesetze zur Eindämmung dieser Verhältnisse, deren Befolgung gestaltet sich jedoch als schwierig. Verschiedene Bildungen von Gruppierungen sind kaum aufzuhalten und auch nicht deren Manövrierung in ausweglose Situationen.

http://www.goruma.de/Staedte/L/LaPaz/soz.situation.html
http://visozial.org/projekte/bolivien/

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